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Buchvorstellung: "Heldendämmerung"

Ute Scheub, Heldendämmerung. Die Krise der Männer und warum sie auch für Frauen gefährlich ist, Pantheon Verlag, München 2010.

 

Das Buch ist nur noch antiquarisch oder über Amazon Marketplace erhältlich.

 

Krise der Männlichkeit? Darüber mache ich mich doch lustig. Männer sind eh privilegierter als Frauen. Gibt es da Probleme? Und stecke ich nicht selbst Männer in Schubladen?

 

Durch berufliche Zusammenhänge und Begegnungen in einer eher Männer-dominierten Umgebung lernte ich aber aufzuhorchen und stieß dann in der Bibliothek auf das Buch „Heldendämmerung. Die Krise der Männlichkeit und warum sie auch für Frauen gefährlich ist“ von Ute Scheub.

Eine mehr als lohnenswerte Lektüre ist es, spannend und gut geschrieben, es kommen wenige Längen auf. Es ist ein sehr wichtiges Buch.

 

Scheub führt auf, warum es vielen Männer nicht anders gelingen kann, ihre (sexuellen) Aggressionen gegen Minderheiten und Frauen zu lenken. Tiefste Ursache dafür ist das Patriarchat, unter dem eben nicht nur Frauen leiden, sondern eben sehr Männer. Geschichtlich bedingt durch den preußischen Militarismus, der im deutschsprachigen Raum noch nachwirkt, wird der Mann über Stärke definiert, d.h. nicht weinen, keine Gefühle zulassen, die Frau beschützen, strammstehen. Die Last der Welt auf den Schultern eines Geschlechts, das aber darunter nicht zusammenbrechen darf. Und dabei sind Männer von Frauen und ihren Körpern sexuell und sozial abhängig. Scheub plädiert für eine gerechte Gleichberechtigung mit positiven Auswirkungen für beide Seiten.

 

Die Lektüre hat bei mir ausgewirkt, dass mein Herz tief berührt wurde vom stillen Leiden vieler Männer.

Auch in der Partnersuche ist es einfach, sich von Rollenklischees leiten zu lassen. Das Buch möchte damit aufräumen. Mein Anliegen ist es allen Menschen in meiner Umgebung Raum zum Sein zu schenken. Gefühle zulassen können, nicht weiter wissen, Probleme benennen, weinen – das ist keine Schwäche, sondern wahre Stärke. Männer und Frauen brauchen einander, können sich wunderbar ergänzen gerade in der Partnerschaft, wo Raum ist für echte Akzeptanz, für das Lernen voneinander - unabhängig von Klischees. Sexismus als Rollenzuschreibung hat keinen Platz in einer Partnerschaft.

Möge Gott mir helfen, das andere Geschlecht nicht vorurteilsbehaftet zu sehen, sondern mit seiner Liebe, die befreit zum Ich sein.

 

Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Maria Hofmeister © Berlin 2017https://buchreise.wordpress.com.